Willy-Brandt-Medaille für einen echten Kümmerer
Höchste Auszeichnung der SPD für langjährigen Sander SPD-Vorsitzenden Paul Hümmer
Mit dem Wechsel im Amt des Vorsitzenden von Paul Hümmer zu Sebastian Schnapp hat der SPD-Ortsverein Sand vor einigen Wochen die Weichen für die Zukunft gestellt. Auf Antrag der Vorstandschaft wurde Paul Hümmer nun mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. Die nach dem Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger benannte Medaille ist die höchste Auszeichnung, die die Partei an ihre Mitglieder vergibt. Außerdem verabschiedete der Ortsverein mehrere verdiente Vorstandsmitglieder. Die Ehrung nahm die SPD-Kreis- und Unterbezirksvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kreise der SPD-Mitglieder vor. Zu ihnen hatte sich auch Werner Holzinger, ein langjähriger politischer Weggefährte Paul Hümmers gesellt.
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll!“
Mit dem legendären Zitat von Willy Brandt leitete Johanna Bamberg-Reinwand die kleine Feierstunde, ein. Gerade die derzeitige politische Entwicklung zeige, dass man sich immer wieder den Herausforderungen mit frischem Mut und neuen Ideen stellen müsse.
In politisch bewegten Zeiten, so die Rednerin, ist Paul Hümmer einst in die SPD eingetreten. Schon 1986 hat er in jungen Jahren den Vorsitz von dem allseits geschätzten und anerkannten Gemeinderat Hans Seufert übernommen. In den 36 Jahren seiner Amtszeit habe Paul Hümmer nicht nur sozialdemokratische Traditionen bewahrt, sondern auch viele neue Akzente gesetzt. Die kommunalpolitische Kaffeerunde, damals noch im Waldschlösschen, sei weiter ausgebaut und inzwischen ein fester Bestandteil im Sander politischen Leben geworden.
Längst legendär sind die Sommerfeste im Hümmer-Hof, zu denen sich regelmäßig politische Prominenz eingestellt hatte, so die ehemaligen Bundesminister:innen Renate Schmidt und Otto Schily, die Staatssekretäre Walter Kolbow und Florian Pronold, die bayerischen Landesvorsitzenden Wolfgang Hoderlein und Natascha Kohnen, das SPD-Urgestein Ludwig Stiegler oder der bayerische DGB-Vorsitzende Fritz Schösser. Sogar der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, damals noch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, habe im Hümmer-Hof vorbeigeschaut.
Neue Wege, so Johanna Bamberg-Reinwand, habe Paul Hümmer in der Öffentlichkeitsarbeit beschritten. Zusammen mit Bernhard Ruß habe er einige Jahres den „Sander Wecker“ rappeln lassen. Der Ortsvereinskasten der Sander SPD an Paul Hümmers Grundstück sei stets mit aktuellen Themen bestückt. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde sei die SPD Sand mit regelmäßigen Beiträgen vertreten, ebenso auf der eigenen Homepage.
Bei den zahlreichen Wahlkämpfen auf allen Ebenen habe Paul Hümmer nicht nur stets gute Ideen eingebracht. Er habe auch immer selbst Hand angelegt, wenn es darum gegangen sei, Plakate zu kleben und aufzustellen, Flugblätter zu verteilen oder an Infoständen Rede und Antwort zu stehen. Paul Hümmer selbst ist seit 1984 fünfmal in den Sander Gemeinderat und 2014 sogar in den Kreistag gewählt worden. „Du warst und bist ein echter Kümmerer!“, lobte Johanna Bamberg-Reinwand das Engagement des Geehrten für seine Partei und die Gemeinschaft.
Den Arbeitnehmer:innen sei Paul Hümmer stets verbunden gewesen. Als engagierter Gewerkschafter habe er seine Erfahrungen und Sichtweisen aus der Arbeitswelt in die Parteiarbeit mit eingebracht. Als Sprecher für Arbeitnehmerfragen vertrat er deren Interessen im Unterbezirks- und Kreisvorstand. Sowohl als stellvertretender Kreisvorsitzender als auch als Delegierter bei verschiedenen Parteitagen habe sich Paul Hümmer immer wieder zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet.
Die Ausführungen von Johanna Bamberg-Reinwand ergänzte Bezirksrat und Bürgermeister Bernhard Ruß mit manchem Erlebnis, insbesondere aus den ersten Jahren des gemeinsamen politischen Werdegangs. Auch Werner Holzinger konnte die eine oder andere Anekdote beisteuern.
Paul Hümmer zeigte sich erfreut über die hohe Auszeichnung. „Gerade in der heutigen Zeit mit ihren Herausforderungen brauchen wir mehr SPD denn je“, sagt er. Für die sozial Schwächeren habe man gegen mancherlei Widerstände in unterschiedlichen Koalitionen viel erreicht. Dies werde in der aktuellen Diskussion oft vergessen, weil andere Themen die Schlagzeilen bestimmten oder manche Personengruppen über finanzstärkere und einflussreichere Lobbyisten verfügten.
Artikel: Marco Heumann