Johanna Bamberg-Reinwand führt SPD-Frauen

21. März 2016

Konferenz der AG sozialdemokratischer Frauen im UB Rhön-Haßberge

Mehrere Termine im März weisen auf die noch immer bestehende Ungleichbehandlung von Frauen und Männern hin: der 8. März ist der Weltfrauentag und am 19. März war der „Tag für gleiche Bezahlung“, englisch: EPD = Equal Pay Day. Bis zu diesem Tag mussten Frauen in Deutschland arbeiten, um auf den Lohn zu kommen, den die Männer im Jahr 2015 erhalten hatten. Eingerahmt von diesen Terminen hat sich die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im SPD-Unterbezirk Rhön-Haßberge zur Konferenz getroffen, Delegierte gewählt und eine Sprecherin bestimmt.

Eingeladen hatte der SPD-Unterbezirksvorsitzende Matthias Kihn aus Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld), da die Arbeitsgemeinschaft in den letzten Jahren nicht mehr aktiv gewesen war. In seiner Begrüßung fragte Kihn provokativ: „Braucht es den Feminismus, den Kampf für Frauen-Rechte heute überhaupt noch?“, um anschließend selbst zu beantworten: "Ja, auf jeden Fall!“ Er verwies auf unterschiedliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die ungerechtfertigten Unterschiede bei der Bezahlung und die fehlende Gleichberechtigung in den Köpfen: „Welches Elternteil bleibt für die Erziehung der Kinder zuhause? Welche Erwartungen stellt die Gesellschaft an die Söhne, welche an die Töchter?“ Kihn machte deutlich, dass die SPD für einen Wandel in diesem Denken kämpft.

Initiiert hatte die AsF-Konferenz, zu der auch SPD-Kreisvorsitzender René van Eckert (Rhön-Grabfeld) anwesend war, Johanna Bamberg-Reinwand, SPD-Ortsvorsitzende in Zeil am Main (Lkr. Haßberge). Sie war bereits am Weltfrauentag als Moderatorin bei einem Film und einer anschließenden Diskussion zu Häuslicher Gewalt im Kino in Zeil aktiv. Sie und die weiteren Anwesenden berichteten von ihren Erfahrungen im ehrenamtlichen, beruflichen und politischen Alltag. Nicole Meyer, 3. Bürgermeisterin in Stettfeld (Lkr. Haßberge), berichtete von der geringen Präsenz von Frauen in kommunalen Parlamenten. Christina Scheit, Stadträtin in Bad Kissingen (Lkr. Bad Kissingen) zeigte sich überzeugt, dass das häufige Unterschätzen auch an der falschen Zurückhaltung der Frauen liegen kann und forderte mehr Selbstbewusstsein: „Wir können das mindestens genauso gut!“ Erika Idriss und Angelika Wilimsky, die beiden SPD-Stadträtinnen in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) berichteten von ihrer Arbeit und erleben im Stadtrat nach eigener Aussage keine Ungleichbehandlung. Die 2. Bürgermeisterin von Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld), Rita Rösch, räumte ein, dass sie in ihrer mehr als drei Jahrzehnten währenden Stadtratsarbeit sowohl enorme Unterstützung als auch sehr frauenfeindliche Momente erlebt hatte: „Heute ist das glücklicherweise anders“, so Rösch. Auch Karoline Karg aus Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) war der Ansicht, dass sich frau - selbstbewusst und überzeugt von ihren Fähigkeiten - am öffentlichen, also auch politischen Leben beteiligen soll.

Die anwesenden SPD-Frauen waren sich einig, dass der Kampf für Gleichstellung auch heute noch geführt und gerade die jüngere Generation wieder zur Erkenntnis geraten muss, dass Gleichberechtigung immer wieder neu erkämpft werden muss. Hierzu will die AsF in Zukunft regelmäßig Veranstaltungen durchführen und dabei auch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen in Kontakt treten. Als Delegierte zur Bezirkskonferenz der AsF-Unterfranken wählten die Anwesenden Johanna Bamberg-Reinwand, Christina Scheit und Doris Pressel (Maroldsweisach, Lkr. Haßberge). Als Vertreterin der AsF im SPD-Unterbezirksvorstand wurde Johanna Bamberg-Reinwand einstimmig ernannt.

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