Sander SPD-Vorstand unterstützt Petition gegen Fracking
Sand. In seiner letzten Vorstandssitzung befasste sich der SPD Ortsverein, mit dem aktuellen Thema Gasbohrungen unter anderen mit chemischen Hilfsmitteln – dem sogenannten Fracking . Die Vorstandschaft war sich einig: Ziel muss dabei ein ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger sein. Dies ist unabhängig davon, ob die Rissbildung mit oder ohne den Einsatz giftiger Chemikalien, hydraulisch oder andersartig erzeugt wird, fasste Vorsitzender Paul Hümmer die ausführliche Diskussion zusammen.
Anlaß der Diskussion ist der Start einer Petition an den bayrischen Landtag von Bürgern auch aus dem fränkischen Raum. Auch wenn man beim Fracking auf grundwassergefährdende Chemikalien verzichten würde, wäre mit einem unkontrollierten Austreten von giftigen Stoffen, u.a. Schwermetallen und dem Klimakiller Methan zu rechnen, die im Erdgas selbst vorhanden sind. Die Gefahr geht beim Fracking also nicht nur von den eingesetzten Chemikalien aus, sondern von den zutage geförderten Kohlenwasserstoffen selbst, die das Grundwasser mit einer Unzahl krebserregender Substanzen verunreinigen können, wurde von Teilnehmern erläutert.
Ein umweltschonendes Fracking „Greenfracking” gibt es nicht. Auch ohne den Einsatz der hochgiftigen Chemikalien bleiben untragbare Risiken für Mensch und Umwelt bestehen, wie enormer Flächen- und Wasserverbrauch, Flächenzerschneidung, Grundwasserabsenkungen, Lärm und Abgase durch Schwerlastverkehr, radioaktive Stoffe, die aus dem Erdreich herausgelöst werden, Gefahr von Erdbeben, Klimaschädigung durch austretendes Methan, führte Paul Hümmer aus.
Die Petition ist aktuell, da es derzeit eine gesetzesinitiative von Schleswig-Holstein zur Änderung des Bergrechts gibt. Mit der Petition soll der Bayerischen Landtag aufgefordert werden, das die bayerische Staatsregierung die Initiative im Bundesrat unterstützt bzw. mitträgt. Statt auf klimaschädliche, grundwassergefährdende Technik zu setzen, wünschen wir uns in Bayern eine massive Förderung Erneuerbarer Energien, auch der Windenergie, in Bürgerhand. Wir bitten die bayerische Staatsregierung, alles zu tun, damit eine dezentrale Bürgerenergiewende mit regionaler Wertschöpfung gelingt, so die Sander Sozialdemokraten.
Einem im Bundestag diskutierten möglichen geplanten „Fracking-Ermöglichungsgesetz“ möge das Land Bayern im Bundesrat die Zustimmung verweigern, denn der Textentwurf käme eher einer Erlaubnis von Fracking gleich als einem Verbot. Deshalb fordern wir mit Nachdruck eine Änderung des Bergrechts, Verbot von Fracking und Aussetzen aller Erkundungs- und Aufsuchungslizenzen. Trotz der teilweisen Beteuerungen aus der bayerischen Staatsregierung, sie würden Fracking weder billigen noch erlauben, ist ein wirksamer Schutz der Bevölkerung und der Umwelt vor Fracking nur über eine Änderung des Bergrechts zu erreichen. In seiner derzeitigen Form gewährleistet dies das Bergrecht nicht. Eine zukunftssichere Alternative zum Fracking ist die Gewinnung von „Windgas“ durch Methanisierung (Power to Gas) aus überschüssiger Windenergie. Auf der Internetseite der Sander SPD sowie beim Vorsitzenden Paul Hümmer sind weitere Informationen erhältlich. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger die Petition zu unterstützen. Weiter wird das Thema Fracking dem nächsten Bezirksparteitag der Unterfranken SPD in Würzburg beschäftigen, so Paul Hümmer abschließend.